Hochbahnsteig Laatzen

Das Land hat im Februar 2014 seine Förderzusage erteilt.


Der Bau der Hochbahnsteige und der neuen Wendeschleifen kostet insgesamt ca. 7 Mio. Euro. Das Land beteiligt sich mit 1,95 Mio. Euro. Der Baubeginn ist für den Herbst 2014 geplant.

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Problembehaftet ist der Zwischenbahnsteig, ein kleines Podest, dass in den Wintermonaten, bei Eis und Schnee, zum Einsatz kommt.

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Zitat aus der Beschlussdrucksache  Nr. 0403 (III) BDs  
vom 16. Mai 2013:

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Während der Frostperiode kann der Fall eintreten, dass die Kupplungen vereist sind und somit in Laatzen keine Züge verkürzt werden können.


In diesem Fall müssen alle 3-Wagen-Züge in Laatzen enden, weil die Strecke nach Sarstedt nur für 2-Wagen-Züge ausgebaut ist.


Alle weiterfahrenden Fahrgäste müssen dann in Laatzen in einen dort bereitgestellten 2-Wagen-Zug umsteigen. Für diesen Fall wird zwischen den beiden Streckengleisen ein 1,65 m breites Umsteigepodest vorgesehen, damit die Fahrgäste auf kurzem Weg bequem umsteigen können und nicht von dem Seiten- auf den Mittelbahnsteig wechseln und dabei noch zwei Gleise queren müssen.


In Fahrtrichtung Hannover kann der Umstieg dann am Mittelbahnsteig erfolgen.

 Weitere Fakten:

Die üstra besitzt von den „Silberpfeilen“ zwei Wagentypen:

TW 2000        (47) jeweils einen Führerstand vorne und hinten      
Länge = 25,82 m

TW 2500        (96) nur mit einem Führerstand; am Ende Übergang Länge = 24,705 m

3-Wagen-Züge bestehen aus zwei TW 2500 und einem TW 2000 
Länge = 75,00 m

Bahnsteiglänge für 3-Wagen-Züge = 70,0 m, weil die ersten Türen 2,5 m vom Wagenanfang bzw. vor dem Wagenende liegen.

Ein 2-Wagen-Zug ist z.B. der paarweise Einsatz vom TW 2500      Länge = ca. 50 m

Probleme:

„Das Zwischenpodest erhält weder Aufbauten noch Ausstattungselemente …“

Beim Umsteigen bleiben ca. 20 Meter Bahnsteig auf dem Zwischenpodest ohne Zug und einer Bahnsteigkante zum offenen Gleis

Der Betrieb in den Wintermonaten wird häufig bei Dunkelheit stattfinden, aber es gibt keine Beleuchtung auf dem Zwischenpodest! Das Zwischenpodest wird nur von den dort stehenden Fahrzeugen beleuchtet.

Gerade an den Tagen, an dem diese Lösung zum Einsatz kommt, herrschen widrige Witterungsbedingungen mit Eis und Schnee.

Fahrgäste, die in Laatzen erstmalig einsteigen und in Richtung Rethen / Sarstedt fahren wollen, können nur schwer einschätzen, ob sie nun auf den Seitenbahnsteig oder den Mittelbahnsteig gehen müssen.

Gebehinderte Menschen, Eltern mit Kinderwagen, Menschen im Rollstuhl oder mit Rollatoren, Menschen mit Sehbehinderung bzw. blinde Personen, die sich fälschlicher Weise auf dem Seitenbahnsteig eingefunden haben, müssen dann schnell den Bahnsteig wechseln.

Und das bei widrigen Wetterbedingungen.

Notwendige Ausstattung des Umsteigepodestes:

Auch auf dem Umsteigepodest müssen Aufmerksamkeitsfelder und Leittreifen in einem starken Kontrast, die vom letzten Wagen des 3-Wagen-Zuges zum letzten Wagen des 2-Wagen-Zuges führen, angebracht werden.
Es ist eine ständige Reinigung des Umsteigepodestes von Eis und Schnee während des Betriebes erforderlich, weil es hier keine Aufbauten wie z.B. ein Bahnsteigdach gibt.

Am Umsteigepodest muss ein Geländer an den 20 Metern der ungesicherten Bahnsteigkante angebracht werden.

Es muss eine ausreichende Beleuchtung installiert werden. Eine gute Ausleuchtung ist unabdingbar.

Das Umsteigepodest lässt sich vermeiden!

Es gibt zahlreiche andere, fahrgastfreundliche und barrierefreie Lösungen, von denen hier zwei dargestellt sind:

Alternativlösung 1:          
Umsteigepodest wird echter Mittelbahnsteig

Ein Mittelbahnsteig ist 4 m breit. Wenn der Seitenbahnsteig  (2,50 m) und das Umsteigepodest (1,65 m) entfallen, wird für den zweiten Mittelbahnsteig sogar noch weniger Platz benötigt.

Auf dem Mittelbahnsteig kann der gesamte Ein-, Aus- und Umstieg problemlos durchgeführt werden.

Einsteigende Fahrgäste in Richtung Rethen / Sarstedt würden immer, Sommer wie Winter, diesen Mittelbahnsteig nutzen.

Alternativlösung 2:           
Ein einziger, herkömmlicher Mittelbahnsteig reicht 
aus;  es gibt ein nördliches und ein südliches Kehrgleis

Szenario bei Frostgefahr:

In der Hauptverkehrszeit, 10min-Takt Langenhagen bis Laatzen, enden alle 3-Wagen-Züge von Langenhagen in Laatzen.

Bei der Wendezeit von 8 Min. genügt ein Kehrgleis. Unmittelbar nachdem der 3-Wagen-Zug den Bahnsteig verlassen hat, fährt ein 2-Wagen-Zug aus dem nördlich gelegenen Kehrgleis an den Bahnsteig und nimmt die Fahrgäste an derselben Bahnsteigkante auf. In der Gegenrichtung in umgekehrter Reihenfolge. Der von Sarstedt kommende 2-Wagen-Zug verlässt den Bahnsteig und fährt in das nördliche Kehrgleis. Unmittelbar danach kommt der 3-Wagen-Zug aus dem südlichen Kehrgleis und nimmt die Fahrgäste an derselben Bahnsteigkante auf.

In der Schwachverkehrszeit und im Nachtsternverkehr werden die 3-Wagen-Züge durch 2-Wagen-Züge ersetzt, so dass nicht mehr umgestiegen werden muss.

Szenario ohne Frostgefahr:

In der Hauptverkehrszeit, 10min-Takt Langenhagen bis Laatzen, 20min-Takt Laatzen bis Sarstedt.

Die Wendezeit des in Laatzen endenden Zuges, sowie des in Laatzen abgekuppelten dritten Wagens beträgt 8 Min.

Dafür genügt ein Kehrgleis.

Anders als heute fährt der abgekuppelte dritte Wagen zuerst an den Bahnsteig und der von Sarstedt kommende 2-Wagen-Zug TW2500 kuppelt hinten an. So fährt in einem 3-Wagen-Zug der TW2000 immer am nördlichen Ende des Zuges und kann in Laatzen hinten abgekuppelt werden.

In der Nebenverkehrszeit, 15min-Takt Langenhagen bis Laatzen, 30min-Takt bis Sarstedt.

Die Wendezeit des in Laatzen endenden Zuges, sowie des in Laatzen abgekuppelten dritten Wagens beträgt 16min.

Dafür genügt ebenfalls ein Kehrgleis.

In der Schwachverkehrszeit und im Nachtsternverkehr fahren alle Züge bis Sarstedt durch, alle Züge der Linie 1 sind nun 2-Wagen-Züge und müssen nicht geschwächt werden.

Weitere Informationen aus dem Verkehrsausschuss –
Sitzung am 11.06.2013

Frage:

Wird das Zwischenpodest auch über Rampen zugänglich sein? Wie erreichen es Fahrgäste mit Kinderwagen, Rollatoren und Rollstühlen, die erst hier einsteigen wollen und in Richtung Sarstedt fahren möchten?

Antwort Fachbereich Verkehr der Region Hannover:

Das Zwischenpodest ist für Fahrgäste von außen nicht zu erreichen, es wird nur einen leiterähnlichen Zugang für Betriebsbedienstete haben.

Das Podest soll lediglich umsteigenden Fahrgästen aus Richtung Norden den Umstieg in die Bahnen nach Sarstedt bei Winterbetrieb komfortabel am gleichen Bahnsteig ermöglichen. Der Umstieg wird nur gestattet, wenn auch am mittleren Gleis, also gegenüber, ein Zweiwagenzug steht. Nur dann macht der Fahrer die zum Zwischenpodest liegende Tür auf. Die Fahrgäste, die nach Laatzen wollen steigen links aus und gleich wieder ein. Die Fahrgäste, die aussteigen wollen, steigen rechts aus, die, die einsteigen wollen rechts ein.

Ein Ansagein der Bahn wird klar machen links Sarstedt, rechts Laatzen.

Frage:

Wie erkenne ich als Fahrgast, der erst hier einsteigen und in Richtung Sarstedt fahren möchte, auf welchen Bahnsteig ich in den Wintermonaten gehen muss? Auf den Seitenbahnsteig oder auf das Zwischenpodest?

Antwort Fachbereich Verkehr der Region Hannover:

In den Wintermonaten erkennt der zusteigende Fahrgast dies sehr einfach, er kommt auf das Zwischenpodest nicht hinauf.

Die Information für Fahrgäste kann über die dynamische Fahrgastinformation gesteuert werden, z.B.: "Zug endet hier -> Bahnen nach Sarstedt fahren vom gegenüber liegenden Bahnsteig".

Als zusteigender Fahrgast bei Winterbetrieb wird ausschließlich der Mittelbahnsteig genutzt, der alle erforderlichen Bahnsteigeinrichtungen aufweist und über Rampen erreichbar ist.

Frage:

Welche Aufbauten, welche Ausstattung wird das Zwischenpodest haben? Mit 1,65 m Breite ist es ja recht schmal. Schränken Papierkörbe, Automaten, Wetterschutz die Bewegungsfläche noch zusätzlich ein? Es wird viel Bewegung geben, da hier in den Wintermonaten die Fahrgäste aus drei Wagen in einen Zweiwagenzug umsteigen müssen.

Antwort Fachbereich Verkehr der Region Hannover:

Das Zwischenpodest erhält weder Aufbauten noch Ausstattungselemente, da es nicht zum Zustieg oder zum Warten genutzt wird.

Die Fahrer erhalten die Anweisung nur abzufahren, wenn das Zwischenpodest vollständig geräumt ist. Es dient nur und ausschließlich zum Umsteigen.

 Frage:

Kann es einem Fahrgast im Rollstuhl in den Wintermonaten passieren, dass er mit einem „Silberpfeil“ in Laatzen ankommt und dann in Richtung Sarstedt in eine „Grüne Bahn“, die für ihn nicht zugänglich ist, umsteigen muss?

Antwort Fachbereich Verkehr der Region Hannover:

Es ist grundsätzlich nicht auszuschließen, dass von Laatzen in Richtung Sarstedt TW 6000 (grüne Fahrzeuge) fahren.

Eine Rollstuhlfahrerin oder ein Rollstuhlfahrer könnte aber an den Haltestellen danach auch nicht aussteigen, da es zunächst keine Hochbahnsteige gibt. 2015 soll der erste Hochbahnsteig in Rethen/Bahnhof entstehen. Bis dahin werden bereits einige neue TW 3000 zur Verfügung stehen, sodass ggf. der Einsatz von TW 2000 (silberne Fahrzeuge) ermöglicht werden könnte. Zu bedenken dabei ist auch, dass ab dem kommenden Jahr nach und nach die TW 3000 in Betrieb genommen werden und die TW 6000 ausgemustert werden.

Frage:

Ein Ziel ist es, die südlichen Bahnsteigzugänge durch den Bau von barrierefreien, signalisierten Überwegen zugänglich zu machen. Warum gibt es im südlichen Bereich nur eine Ampelanlage zur Überquerung der Erich-Panitz-Straße, nicht aber zur Überquerung der hier verlaufenden drei Schienenstränge?

Antwort Fachbereich Verkehr der Region Hannover:

Es ist bisher Standard, dass ein Zugang zum Bahnsteig barrierefrei mit Signalen über die Gleise für blinde Menschen ausgestattet wird. Dies ist in Laatzen der nördliche Zugang, der auch das höchste Fahrgastaufkommen aufweist.

Bei ausreichenden Sichtverhältnissen wie hier, ist eine Signalisierung der Gleise am südlichen Ende des Bahnsteigs aus Sicherheitsgründen nicht erforderlich.

Auch eine Signalanlage über die Erich-Panitz-Straße wäre hier nicht zwingend erforderlich.

Ob an den südlichen Überwegen Signalanlagen entstehen werden, ist noch zwischen Straßenbaulastträger, Kommune und Bauherr im weiteren Planungsverfahren abzustimmen.